Egal, wie man das Ergebnis des Bürgerentscheids zum Anbau an die Schlossbergschule in Landsberg nun bewerten will - die Wahlbeteiligung von knapp über 20 Prozent ist mehr als enttäuschend. Sie zeigt, was sich bereits während der teils lautstarken Diskussion im Vorfeld gezeigt hat: Der Mehrheit der Landsbergerinnen und Landsbergern ist es schlichtweg egal, was und wie und wie teuer am Schlossberg gebaut wird.
Natürlich gibt es auch andere Interpretationen: Die Oberbürgermeisterin sieht sich und die Befürworter eines Anbaus im Norden gestärkt. Wer nicht zum Bürgerentscheid gegangen ist, der war wohl mit den gefassten Beschlüssen zufrieden und vertraut den Entscheidungsträgern, so ihre Sicht der Dinge. Anders bewertet die Bürgerinitiative den Ausgang: Wer sich für die Zukunft der Schlossbergs interessiert, der hat mehrheitlich (60:40) gegen einen Anbau im Norden gestimmt.
Bietet die aktuelle Planung Einsparpotenzial?
Interpretation hin oder her, das Quorum wurde nicht erreicht und damit können die Planungen fortgesetzt werden. Spannend wird nun sein, ob die geschätzen Gesamtkosten in Höhe von 34 Millionen Euro bei der nun folgenden Kostenberechnung Bestand haben. Die Stadträtinnen und Stadträte werden genau hinsehen müssen, ob die aktuelle Planung nicht Einsparpotenzial bietet. Denn mit dem Anbau im Norden werden nicht nur geschätzte Ausgrabungskosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro fällig, die Bodendenkmäler und weiteren Funde müssen künftig auch konserviert, vielleicht ausgestellt und sicherlich gelagert werden. Die Kosten dafür wird der Freistaat nicht alleine übernehmen.