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Diskussion zum Schlossberg: Von Neutralität keine Spur

Wer eine Podiumsdiskussion zu einem heiklen Thema organisiert, der sollte sich zu Neutralität verpflichtet fühlen. Doch genau das ist dem Wessobrunner Kreis als Veranstalter nicht gelungen. Bei der Diskussion um den richtigen Standort für den Anbau an die Landsberger Schlossbergschule war nicht nur die Besetzung des Podiums, sondern auch die Wahl der Moderatorin unglücklich.

Der Blick von Westen auf den Schlossberg. Die Animation zeigt den siegreichen Architektenentwurf.
Foto: Victoria von Gaudecker Architektur

Schon im Vorfeld hatte sich die Bürgerinitiative "Rettet den Schlossberg" zu Recht darüber beschwert, dass sie nicht auf dem Podium vertreten ist. Stattdessen sollte der Vorsitzende des Historischen Vereins für beide Seiten sprechen. Roger Mandl als Vertreter des Wessobrunner Kreises führte technische Probleme an, doch das ist zu einfach. So saßen vier Befürwortern des Anbaus im Norden zwei Gegner gegenüber. 

Moderatorin ist bei einigen Punkten schlecht vorbereitet

Viel schwerer wiegt allerdings die Wahl der Moderatorin. Professorin Karin Schmid aus München saß im Preisgericht und gab ihre Stimme für den Anbau im Norden ab. Nun sollte sie die Diskussion neutral moderieren? Das wäre möglich gewesen, doch Schmid gab sich durch eigene Wortmeldungen und tendenziöse Fragen allzu deutlich als Befürworterin des Siegerentwurfs zu erkennen. Zudem zeigte sie sich bei einigen Punkten schlecht vorbereitet. 

Weil sich auch der Vorsitzende des Wessobrunner Kreises klar für den Anbau im Norden aussprach, war die Kritik bei den Gegnern groß. Stadtheimatpfleger Dr. Stefan Paulus machte seinem Ärger bei einer Wortmeldung zu Recht Luft. "Die Intention dieser Veranstaltung ist klar", sagte er. Und dieser Eindruck bleibt tatsächlich haften. Der Wessobrunner Kreis hat sich mit der Besetzung des Podiums und der Wahl der Moderatorin keinen Gefallen getan.