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Erneute Kritik an der Informationspolitik der Stadt

Könnte der Anbau am Schlossberg doch (zumindest teilweise) unterkellert werden? Wie berichtet, erscheint laut Landsbergs Drittem Bürgermeister Felix Bredschneijder (SPD) eine Rückkehr zu den ursprünglichen Entwürfen möglich. Stefan Meiser (ÖDP) sieht dies positiv und fordert ein Ratsbegehren. Auch er äußert aber Kritik an der Informationspolitik der Stadt.

Eine Untersuchung des Baugrundes auf dem Schlossberg habe ergeben, dass – egal ob im nördlichen oder im südlichen Teil – „tiefer gegründet“ werden müsste, erläuterte Bredschneijder, der vergangene Woche urlaubsbedingt Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) vertrat, den Landsberger Stadträten in einem Schreiben. Das sei entweder durch zahlreiche tiefe Bohrungen (Pfeiler), auf denen dann das Fundament verankert sei, oder zum Teil doch mit einer Unterkellerung zu erreichen.

Stadtrat Meiser fordert Bestätigung durch das Landesdenkmalamt

Stefan Meiser antwortete Bredschneijder in einer Email, die unserer Redaktion vorliegt, und machte deutlich: „Diese Aussage muss halten und sollte deshalb kurzfristig vom Landesamt für Denkmalpflege bestätigt werden.“ Wenn sowohl im Norden als auch im Süden vier Meter tief gegraben werden müsste, würde das viele Probleme lösen: Bei einer Nordbebauungen könne es bei der ursprünglichen Kellerlösung bleiben und das Höhenproblem einer Bodenplattenlösung sei vom Tisch. Die von den Kritikern ins Feld geführten Grabungskosten würden in seinen Augen sowohl bei der Nordlösung als auch bei der Südlösung entstehen, und auch der zeitliche Aufwand dürfte sich kaum unterscheiden.

Wenn dies alles so zutrifft, sollte der Stadtrat laut Meiser alsbald ein Ratsbegehren auf den Weg bringen. „Darauf zu warten, bis wann (und ob überhaupt) die Bürgerinitiative genügend Stimmen für ein Bürgerbegehren zusammen bekommt, ist meines Erachtens nicht zweckdienlich. Wir benötigen die Schule aus diversen Gründen so schnell wie möglich.“ Durch die Sanierung und Erweiterung am Schlossberg sollen die Grundschulen am Spitalplatz und an der Pössinger Straße zusammengelegt werden. Mit einem Ratsbegehren voranzuschreiten sieht der ÖDP-Rat als selbstbewusstes Handeln des Stadtrates und als Beispiel für gelebte Demokratie.

CSU rechnet weiter mit höheren Kosten bei Grabungen im nördlichen Teil

In seiner Email äußert aber auch Meiser Kritik an der Kommunikation der Verwaltung in Sachen Schlossberg. „Ich sehe mich als Stadtratsmitglied nicht ausreichend und zeitnah über die Erkenntnisse informiert, die sich in Bezug auf die Bodenplattengründung inzwischen ergeben haben. Dass 40 Bohrungen erforderlich sind, erfahre ich erst aus der Presse.“

 

Landsberger Tagblatt, Dominik Stenzel