Die Stadt plant, die Schlossbergschule in Landsberg mit einem Anbau im Norden zu erweitern. Dagegen stemmt sich der Historische Verein und möchte eine Bürgerinitiative und ein Bürgerbegehren initiieren. Heftige Kritik an dem Vorstoß, kommt jetzt von der SPD.
Mit Entsetzen nimmt die Stadtratsfraktion der SPD die Pläne des Vorstands des Historischen Vereins zur Kenntnis, die geplante Umbaumaßnahme am Schlossberg mit Bürgerinitiative und Bürgerbegehren verhindern zu wollen, heißt es in einer Pressemeldung. Die Diskussion darüber dauere nun bereits Jahre, Aufträge seien inzwischen vergeben, Planungen würden voranschreiten. "Ein Stopp zum jetzigen Zeitpunkt würde die Stadt enorm viel Geld rein an Schadensersatzzahlungen kosten", teilen die SPD-Stadträte Dieter Völkel, Margit Däubler, Ursula Schaller und Felix Bredschneijder (Dritter Bürgermeister) mit.
Der Historische Verein habe seine Bedenken schon lange mitgeteilt, auch auf Basis dieser Einwände seien die Planung ein ums andere Mal angepasst worden. "Die Bodeneingriffe sind auf ein Minimum reduziert, die Stadt hat fest zugesichert, sich bei der Außengestaltung eng mit den Denkmalbehörden abzustimmen." Schon vor einem Jahr, also nach dem Wettbewerb, wäre ein Bürgerbegehren spät dran gewesen, jetzt führe es - im Erfolgsfalle - zu enormen Kosten für die Stadt. Ein mindestens sechsstelliger Betrag wäre verloren, teilt die SPD mit.
Unabhängig davon könne ein Bürgerbegehren zum jetzigen Zeitpunkt nur ein Ziel haben: Zu verhindern, dass, wie seit über 100 Jahren, Landsberger Kinder auf dem Schlossberg unterrichtet werden und auf diese Weise eine einmalige Identifikation mit ihrer Heimatstadt erleben dürfen. Schulreferentin Margit Däubler: „Schule ist nicht nur ein Bildungsort, sondern Lebensraum für die Schulkinder. Wir haben als Stadt die Pflichtaufgabe, dem zukünftigen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule mit einem guten Raumangebot Rechnung zu tragen. Denkmalschutz mit lebendiger Nutzung, was für eine große Chance!“ Zudem, so die Meinung der Fraktion: Eine Grundschule gehört seit jeher zur Altstadt. Dort können die Kinder zu Fuß hinlaufen und das sollen sie auch. Eine Grundschule gehört nicht an die Peripherie mit zusätzlichem, überflüssigem Pkw-Verkehr.

Weiter teilt die SPD-Fraktion mit: "Was leider auch vonseiten der Vereinsvorstände verschwiegen wird: die Zweit- und Drittplatzierten Entwürfe sehen sehr viel massivere Anbauten an das jetzige, so prägende Gebäude vor, als der Siegerentwurf." Jeder sei eingeladen, sich auf die Karolinenbrücke zu stellen und auszumalen, wie sich ein (von dort aus) rechtsseitiger Anbau, größer, massiver und moderner als der Bestand, auf das Stadtbild auswirken würde. Nicht zuletzt deswegen habe sich die Fraktion für den Siegerentwurf auch im Stadtrat ausgesprochen. Er sei der einzige, der den geringstmöglichen Eingriff in das Stadtbild vornimmt.